Am 4. Dezember 1848 wurde Franz Rumpler in der historischen Stadt
Tachau (Tachov) in West-Böhmen geboren. Durch Einfluss und Vermittlung
des Kardinals Fürst Schwarzenberg und Fürst Windischgraetz (Schloss in
Tachau) kam er 1863 nach Wien.
Hier studierte er an der k. u. k. Akademie der bildenden Künste in
Wien bei Eduard von Engerth, in dessen Atelier er ab 1868 zeitweise tätig
war. Ab 1872 arbeitete er dann bei Hans Makart, mit dem er auch eine
Italienreise mit Aufenthalt von 1871 bis 1875 unternahm. Während
einer längeren Zeit in Paris beschäftigte er sich mit der französischen
Malerei im Speziellen mit der Schule von Barbizon.
Im Jahr 1885 wird Franz Rumpler Professor an der k.u.k Akademie in Wien
und übernimmt die Leitung einer Spezialschule für Historienmalerei. In
dieser Zeit studierten bei ihm mehrere bekannte Maler, wie Anton
Burtscher, Josef Floch, Wilhelm Victor Krausz, Kolo Moser, Alois Penz,
Josef Stoizner, Viktor Tischler und Karl Tucek.
Seine größte Ausstellung mit 230 Werken im Jahr 1897 im Kunstsalon Miethke
war ein ungeheurer Erfolg. Rumpler wird von der Presse (besonders von
Lützow und Schölermann) gefeiert.
Im selben Jahr wird er auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt Tachau. Hier
hatte er bereits 1874 den Hauptaltar der Franziskaner-Klosterkirche um
ein Bild der Hl. Maria Magdalena bereichert. Das Franziskaner-Kloster
und die Klosterkirche verewigte Franz Rumpler 1895 in einem Ölgemälde.
Bei der internationalen Kunstaustellung in München 1874 erhält er die
"Goldene Medaille I. Classe".
Als Portrait-Maler hält er vor allem die ländlich bäuerliche
Szene fest. In den Siebziger- und Achtzigerjahren bevorzugt
Rumpler in seiner Malerei noch Feinheit in Ausdruck und
Technik, während in den Neunzigern eher die impressionistische
Naturstudie, geprägt durch seine Verbindung zur französischen
"Schule von Barbizon" vorherrschend wird.
In seinem letzten Wohnort Klosterneuburg (1904 - 1922) war er
1906 einer der Gründungsväter des "Bundes heimischer Künstler".
Hier wurde auch eine Straße nach ihm benannt. Über diese
Straßenbenennung
wäre noch zu bemerken, dass sie nicht ganz unproblematisch verlief:
Bald nach seinem Tod wollte die Klosterneuburger Stadtgemeinde
eine Straße in der Unteren Stadt, nämlich die damalige
"Franz-Josef-Straße" in "Franz-Rumpler-Straße" umbenennen.
Diese Absicht stieß jedoch bei den Bewohnern der Straße auf
heftigen Widerstand. Mit einem Schreiben an die
Gemeindevertretung erreichten sie schließlich, dass diese
Straße am 16. November 1922 in "Josef-Brenner-Straße" umbenannt
wurde, wofür sich die Witwe Brenners "Fanny Brenner" schriftlich
beim Bürgermeister Josef Schömer bedankte. Schlussbemerkung: Die heutige Franz-Rumplerstraße hieß
ursprünglich "Weinbergstraße" und verlief vom
Roman-Karl-Scholzplatz (Ecke Agnesstraße) bis fast zum Schwarzen
Kreuz. Der Rest dieser Straße erstreckt sich auch heute noch vom
(damals noch nicht vorhandenen) Sudetendeutschen Platz bis an
das Schwarze Kreuz.
Franz Rumpler starb am 7. März 1922 in Klosterneuburg. Seine
letzte Ruhestätte bildet ein Ehrengrab auf dem Wiener
Zentralfriedhof.
Gemälde aus seiner Hand befinden sich in der "Österreichischen
Galerie" im Oberen Belvedere in Wien, in der Fürstlichen
Liechtenstein-Gemälde Galerie und in der Modernen Galerie Prag.
Hinweis:
Die Schwarz/Weiß-Photographien dieser Seite von Franz Rumpler
wurden freundlicherweise von den Nachkommen des akademischen
Bildhauers
August Bodenstein
zur Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken.
Nachfolgend eine kleine Auswahl aus Franz Rumplers Werken: